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Estrich ABC

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Anhydrit-Estrich CA 

Anhydrit- oder Calciumsulfat-Estriche werden nur im Innenausbau eingesetzt. Sie müssen ungehindert austrockenen können und dürfen nicht einer dauernden Feuchtigkeitsbeanspruchung ausgesetzt sein. Sie werden im Hochbau verwendet, besonders für großflächige Verlegungen, z.B. auf Systemböden, und als Heiz-Estriche. Sie zeichnen sich durch eine hohe Festigkeit aus und haben gute ergonomische Eigenschaften. Konventionell hergestellte Calciumsulfat-Estriche werden erdfeucht bis plastisch verarbeitet. Calciumsulfat-Fließestriche (kurz CAF) werden in einer fließfähigen Konsistenz eingebaut. Bereiche im Estrich, in denen mit Feuchtigkeitsanreicherung zu rechnen ist, müssen durch eine Abdichtung und/oder eine Dampfsperre geschützt werden. Bei mäßiger Feuchtebeanspruchung, wie z.B. in häuslichen Bädern ohne Bodenablauf, müssen Estriche durch Verbund-Abdichtungen in Verbindung mit Fugendichtbändern gegen Wasseraufnahme geschützt werden. Das Bindemittel ist vorwiegend Calciumsulfat, etwa Naturanhydrit, synthetischer oder thermischer Anhydrit und Alpha-Halbhydrit. Bei Calciumsulfat-Estrichen ist eine Bewehrung nicht zweckmäßig und auch nicht erforderlich. Bei Metalleinbauten sind die Belange des Korrosionsschutzes zu berücksichtigen. Bei Estrichdicken über etwa 50 mm und/oder hoher relativer Luftfeuchte kann es ratsam sein, die Trocknung zu unterstützen, z.B. durch Luftentfeuchter und/oder geeignete Belüftung/Beheizung.

Calciumsulfat-Fließestrich CAF

CAF-Fließestrich zeichnet sich durch hohe Druck- und Biegefestigkeit bei geringer Estrichdicke und rascher Begehbarkeit aus. Großflächige, fast fugenlose Verlegung ist möglich. Er kann im gesamten Wohnraum verlegt werden, auch in Feuchträumen wie Bäder, Toiletten und Küchen, und bei dünnen Belägen (z.B. Linoleum, Kunststoffböden, etc.). In Kellerräumen wird CAF-Fließestrich mit Feuchtigkeitssperre und ohne Durchfeuchtungsschutz von oben eingebracht. Schon 2 Tage nach dem Einbau ist der CAF-Fließestrich belastbar. Durch den flüssigen Einbau können keine Hohlräume entstehen. Dadurch erhöht sich z.B. der Wirkungsgrad einer Fußbodenheizung. Fließestrichen werden Stoffe zugesetzt, die bewirken, dass der Estrichmörtel sich nahezu von selbst nivelliert. Abschleifen und Spachteln ist nicht notwendig. Glätte, hohe Festigkeit und planebene Oberflächen sind das Ergebnis. Hohe Verlege Leistungen bei gleichbleibender Qualität sind möglich, da Fließestrich im Silo als Fertiggemisch angeliefert wird.

Heizestrich

Heizestrich wird in Räume mit Fußbodenheizung eingebaut und in der Regel auf einer Dämmschicht ausgeführt. Als Heizestriche eignen sich Calciumsulfat-Fließestrich (CAF), Zementestrich (CT) und Anhydrit-Estrich (CA)

Industrieestrich

Der Industrieestrich ist ein Zementestrich dem nach DIN 1100 Hartstoffe zugeschlagen werden. Er kommt zum Einsatz, wenn die Beanspruchung sehr stark ist, nämlich wie der Name sagt, meist in der Industrie. Industrieestrich besteht aus einer Hartstoffschicht oder wird aus zwei Schichten Aufgebaut: der Übergangsschicht und der Hartstoffschicht. Dafür verwendet man Zement gleicher Art und Festigkeitsklasse. Die Dicke der Übergangsschicht muss beim Industrieestrich auf Trennschicht z.B. auf Abdichtung oder auf Dämmschicht mindestens 80 mm betragen. Die Hartstoffschicht kann durch Auftragen und Einarbeiten einer Mischung aus Hartstoff und Zement auf die frische Übergangsschicht hergestellt werden.

Kunstharzestrich SR

Kunstharzestriche können nahezu fugenlos verlegt werden und härten sehr schnell aus. Sie sind unempfindlich gegen viele Chemikalien, zudem gegen Feuchtigkeit und Wasser. Neben einer sehr geringen Schwindneigung, extremer Verschleißresistenz, Schlagunempfindlichkeit und Frostbeständigkeit stellen sie einen hohen elektrischen Widerstand dar. Meistens erfolgt die Verlegung im Verbund. Kunstharzestriche sind aufwändige, auf die jeweilige Situation zugeschnittene Rezepturabstimmungen mit hohen Stoff- und Verarbeitungskosten. Im Brandfall können gesundheitsgefährdende Dämpfe entstehen. Als Bindemittel dienen Kunstharzmörtel und synthetische Reaktionsharze, etwa Epoxidharze EP, Polyurethane PUR, Polymethylmethacrylate PMMA, ungesättigte Polyesterharze UP. Durch chemische Reaktion verfestigt sich das Gemisch sofort. Der Kunstharzestrichmörtel muss sofort nach dem Mischvorgang auf dem Untergrund verteilt, verdichtet und abgezogen werden. Die ideale Verlege-Temperatur hängt vom Kunstharztyp ab, liegt im allgemeinen aber bei 15° C bis 25° C. Nach 8 bis 12 Stunden ist der Kunstharzestrich in der Regel begehbar, nach 3 bis 7 Tagen mechanisch belastbar.

Schnellestrich

Schnellestriche eignen sich nur für kleinere Flächen und sind rasch härtende Zementestriche, die eine Oberbelagsverlegung schon nach 1 bis 3 Tagen zulassen. Sie können im Verbund, auf Trennschicht und schwimmend verlegt werden. Bei der Herstellung wird ein spezielles Zusatzmittel verwendet, das nicht für die Hydratation erforderliches Wasser als Kristallwasser bindet. Grundsätzlich muss der Feuchtigkeitsgehalt von Schnellestrichen aber vor der Belegung mit dem CM-Gerät überprüft werden, um sicherzustellen, dass eine ausreichende Trockenheit gegeben ist.

Schwimmender Estrich

Ein Estrich auf Dämmschicht wird auch schwimmender Estrich genannt. Der Estrich wird auf der Dämmschicht hergestellt und hat keine direkte Verbindung zu Wänden, Rohren etc. Er bleibt auf der Unterlage beweglich. Dadurch verbessert sich die Wärme-, Luft- und Trittschalldämmung von Rohdecken. Schwimmend verlegt wird Calciumsulfat-Fließestrich (CAF), Zementestrich (CT) und Anhydrit-Estrich (CA)

24h-Estrich

Für Ausbesserungsarbeiten bei Zement-Estrichen und zur verfärbungsfreien Verlegung von Natursteinplatten ist 24h-Estrich geeignet. Er kommt im Innenbereich zum Einsatz, ist nach drei Stunden begehbar und nach einem Tag voll nutzbar.
Hierfür wird ein spezieller Schnellzement verwendet der im Verbund, auf Trennschicht oder auf Dämmschicht aufgebracht werden kann.

Verbundestriche

Besonders bei hohen dynamischen Lasten ist ein Verbundestrich zu wählen. Verbundestriche liegen direkt auf dem rohen Beton, in der Regel einer Betondecke, und verbinden sich kraftschlüssig mit dem Untergrund, d.h. alle Lasten wirken direkt auf den Beton. Bei der Herstellung eines Verbundestrichs ist die richtige Untergrundvorbereitung ausschlaggebend, damit es zu keinen Hohllagen kommt. Calciumsulfat-Estriche sollten nicht im Verbund verlegt werden, da bei fehlender Heizung die notwendige Restfeuchte von 0,5 CM% i. d. R. nicht erreicht werden kann und eine Reaktion mit dem Beton (Ettringitbildung) erfolgt.

Zementestrich CT

Zementestriche sind ideal für schwer belastete Gewerbeflächen, im Treppenbau oder in Nassräumen. Weil das Bindemittel Zement wasserresistent ist, kann Zementestrich sogar unter Wasser eingesetzt werden. Aber er ist genauso für Holzbalkendecken geeignet. Es können außerdem vielfach geneigte Oberflächen mit Zementestrich hergestellt werden. Zementestrich wird bis zu einer Stärke von 10 Zentimetern aufgebracht. Bei Flächen ab ca. 40 m² müssen Dehn- oder Scheinfugen angeordnet werden. Zementestriche bestehen aus Zement, Sand 0/8 mm und Wasser. Sie werden erdfeucht aufgebracht, aber auch als Fließestrich. Zu den Zementestrichen zählen auch die so genannten Schnellestriche, bei denen das Bindemittel künstlich hergestellt und so modifiziert wurde, dass der Estrich bereits nach wenigen Stunden abbindet

Zement-Fließestrich

Zement-Fließestrich eignet sich als Heizestrich im Wohnungsbau. Er wird schwimmend, auf Trennschicht oder im Verbund eingebracht. Zement-Fließestrich besteht aus Zement und Sand in feinerer Körnung, dem Fließmittel zugesetzt werden, manchmal auch zusätzlich Fasern, um Rissbildung während der Trocknung auszuschließen. Die Einbringtechnik ist speziell. Die Temperatur darf nicht unter 5°C liegen. Meist werden Silos in Verbindung mit Schneckenpumpen eingesetzt, um eine Überwässerung zu vermeiden. Die Austrocknungszeit hängt von Dicke der Estrichplatte und Höhe der Umgebungs-Luftfeuchtigkeit ab. Beschleunigend wirkt gute Belüftung und Wärme, aber auch das Abschleifen der Estrichoberfläche mit grobem Schleifpapier. Zementfließ-Estrich kann nach Ablauf von 3 Tagen begangen werden. Zur Prüfung der Belegreife ist eine Restfeuchtigkeitsbestimmung mittels CM-Gerät unabdingbar.